Priestermangel?

Schon früh hat sich unser Pfarrer Goerdt (+ 2022) dafür eingesetzt, dass indische Schwestern und Priester in der Seelsorge in unserer Gemeinde St. Josef eingesetzt werden.

Seit 1995 – also schon fast 30 Jahre – arbeiten mehrere indische Ordenspriester im Auftrag unseres Bischofs  in unserer Pfarrei – das ist angesichts des Priestermangels ein großes Glück!

Unsere Gemeinde hat sie willkommen geheißen und das Bistum hat die Pastorat in Dilldorf in ein schönes Kloster umgebaut. Zurzeit leisten 4 Priester Dienste im Krankenhaus (Pater Binu) oder in den Gemeinden St. Josef und Herz Jesu (Pater Alex und Pater Jijoy). Darüber hinaus betreut Pater John die italienische Gemeinde in Gevelsberg.

So ist St. Josef Ruhrhalbinsel eine der ganz wenigen Pfarreien, für die Priestermangel kein Thema ist.

Inzwischen sprechen die Patres auch gut Deutsch. Natürlich haben sie nicht die Sprachgewandtheit von Muttersprachlern, aber sie verfügen über eine fundierte theologische Ausbildung, die sie in ihrer indischen Heimat Kerala bekommen haben. So können sie einen Beitrag zur (Neu-) Evangelisierung in unserer säkularer werdenden Heimat leisten.

Die Spiritualität der Patres gilt insbesondere der Gottesmutter und ihrem Ordensgründer Johannes vom Kreuz. Besondere Gottesdienste werden auch im Jahresverlauf der hl. Theresia von Lisieux und den Karmelitinen Teresa von Avila und Edith Stein gewidmet. Darüber hinaus bieten die Patres Seminare zu Glaubensfragen und Termine für Vespergebet und Anbetung an.

Kirche zu – Karmeliten weg? Folgen für das Bistum

Wie der Ordens-Prior, der seinen Sitz in Kerala hat, sich verhält, wenn die Kirche direkt nebenan geschlossen wird, bleibt abzuwarten. Aus Sicht des Fördervereins besteht dann die Gefahr, dass die Karmeliten abziehen und die Pfarrei diesen wichtigen Stützpunkt für den katholischen Glauben verliert.

Das kann eigentlich auch nicht im Sinne unseres Bischofs sein, der nur noch 141 Diözesanpriester im pastoralen Dienst hat. Hier ein Bericht über den sich abzeichnenden Priestermangel im Bistum: wenn im Jahre 2030 nur noch 70 deutsche Priester im Dienst sind (2040: 30 Priester!), dann sind die Karmelitenpatres äußerst wichtig, um weiterhin die Sakramente vor Ort spenden zu können.