Kirchenaustritte sind groß im Trend: die Zahl der Katholiken sinkt mittlerweile auf unter 25% bundesweit. Die Motive der Kirchenaustritte sind vielschichtig und nicht repräsentativ erhoben.
Und weiterhin ist zu beobachten: der Anteil der regelmäßigen Kirchengänger sinkt ständig – nur noch 5% der als „Katholiken“ geführten Menschen gehen jeden Sonntag in die Hl. Messe – obwohl das Sonntagsgebot in der katholischen Kirche weiterhin gilt.
Im Pfarrvergleich schneidet die Gemeinde St. Josef jedoch nicht schlecht ab: hier wird eine relativ gute katholische Grundtonalität deutlich an der hohen Zahl der Taufen und Kommunionkinder, auch Eheschließungen und Beerdigungen werden hier stark nachgefragt. Zwar verteilt sich diese Nachfrage auf die beiden Standorte Dilldorf und Byfang – allerdings wäre die Kirche St. Barbara in Byfang bei Hochfesten und gemeindliche Feiertagen (Erstkommunion / Firmung etc.) viel zu klein.
Gerade die „kirchenfernen“ Katholiken sind stark austrittsgefährdet, wenn sie an den Weihnachts- und Ostergottesdienst nicht mehr vor Ort oder nur in einer überfüllten Kirche feiern können. Deshalb dürfte die Schließung von St. Mariä Geburt ihre Rückzugsgeschwindigkeit weiter erhöhen.
Unser Pfarrer Alter praktiziert ja gerne sein „Weniger ist Mehr!“ So finden Fronleichnamsprozession und Patronatsfest nur noch an einem Standort in der Pfarrei statt – an allen anderen Standort gibt es dann keine Gottesdienste. Alle sollen auf Pfarreiebene zusammenkommen, um ein Gefühl der Gemeinschaft und Bedeutung zu haben. – Er übersieht dabei, dass bei solchen „Gemeinschaftsevents“ viele auf der Strecke bleiben (keine Mobilität, keine Lust etc.) und nicht an den Gottesdiensten teilnehmen. Und gerade dies ist doch wichtig, gilt doch aus unserer katholischen Glaubensüberzeugung „Viel (beten) hilft viel“.
Tatsächlich lebt und entwickelt sich Gemeinde vor Ort. Deutlich zu erkennen ist das auch an der Zahl der Personen, die sich für ein Ehrenamt interessieren: waren für Gemeinderatsarbeit immer Freiwillige zu finden, so musste man für KV und PGR schon mühsam auf die Suche gehen- obwohl ja da die Grundgesamtheit erheblich größer ist.
Und ein sehr wichtiges Argument für den Erhalt der Kirche ist: die Rahmenbedingungen für ein nachhaltiges Gemeindeleben sind sehr gut. Denn es gibt hier nicht nur Gemeindeheim, Kindergarten und Grundschule in unmittelbarer Nähe, sondern auch den Friedhof und das Karmelitenkloster.