Infos zur Plakat-Aktion

Das Bistum Essen ist Vorreiter in Sachen Kirchenrückzug. Weit über 100 Kirchen sind seit 2000 stillgelegt worden: abgerissen oder umgenutzt oder einfach leerstehend.

So ist auch die große Kirche in Kupferdreh im Jahre 2013 profaniert (= entwidmet) und im Dezember 2015 abgerissen worden – gemeinsam mit 2 Wohnhäusern (Pastorat / Kaplanei), der Bücherei und dem alten Jugendheim. Für die Gemeinde in Kupferdreh ein herber Einschnitt, und viele Gläubige haben der Kirche den Rücken gekehrt. Hier ein Foto vom regen Gemeindeleben kurz vor der Profanierung und ein Foto vom Kirchenabriss St. Josef.

Im Jahre 2020 beschlossen dann die Gremien der Großpfarrei (Pfarrgemeinderat, Kirchenvorstand und Pastoralteam), dass auch die zweite große Kirche unserer Gemeinde, St. Mariä Geburt in Dilldorf, „pastoral nicht mehr notwendig“ sei. An diesem denkwürdigen 15. August 2020 wurde dies von den Gremien fast einstimmig und spontan entschieden, denn sie erfuhren erst in der Sitzung von dem „Zukunftskonzept“, das zuvor ein kleiner Kreis ausgearbeitet hatte.

Viele Proteste gingen aus Kupferdreh und Dilldorf an unseren Bischof Franz-Josef. Das Bistum verwies an den KV und der Pfarrer teilte den Protestierenden damals mit, dass es sich um „keine vermögensrechtlich bindende“ Entscheidung handle, sondern nur um ein Votum, also eine Art Richtungsentscheidung. Dieses Votum wurde dann durch den Bischof trotz unserer Proteste bestätigt.

Der Kirchenvorstand hat auch nach 4 Jahren noch keinen Käufer gefunden – anscheinend ist es schwierig, Interessenten für diese Denkmal-geschützte Kirche zu finden. Für 2025 ist im Votum geplant, die Kirche außer Dienst zu stellen – diese Frist wurde nun auf unbestimmte Zeit verschoben, bis ein „Nachnutzer“ gefunden ist. Zur Zeit sucht ein kleines Team weiter im Verborgenen – also ohne Einbeziehung des Fördervereins oder der Öffentlichkeit – intensiv nach Interessenten. Wir befinden uns mittlerweile somit in einer Phase, in der es mit der Schließung alles sehr schnell gehen kann.

Deshalb ist es nun „fünf vor zwölf“, wenn wir unsere Kirche behalten wollen.

Unser Förderverein hat über 100 Mitglieder, die nicht verstehen, warum diese Kirche pastoral nicht mehr notwendig ist. Denn im Einzugsgebiet gibt es über 4.000 Katholiken, einen Kindergarten, eine Grundschule, ein Gemeindeheim und einen Friedhof. Also gute Voraussetzungen für ein lebendiges und nachhaltiges Gemeindeleben.

Wir haben deshalb viele Fragen, wie eine solche Entscheidung zustande kommt. Liegt es

  • an leeren Kirchen (zu wenig Kirchenbesucher)?
  • an Priestermangel?
  • an Geldmangel?

Hintergründe und Fakten zu diesen Fragen finden sich auf den folgenden Seiten.

Der Förderverein hat sich lange bemüht, Antworten darauf von den o.g. Gremien zu bekommen. Wirklich nachvollziehbare Begründungen haben wir nicht bekommen.

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